Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war das Salzkammergut verkehrsmäßig fast völlig isoliert. Seine Lebensader war die Traun, auf der Salzschiffe von Steeg über Ischl und Gmunden ihre wertvolle Fracht in den Donauraum transportierten und weiter bis an das Schwarze Meer. Der Personenverkehr auf der Traun war gering; außer für die Beamten der Hofkammer und kirchliche Visitoren gab es für kaum jeman den Veranlassung, ins Salzkammergut zu reisen, zumal der "Salzwirtschaftsstaat" von der Behörde richtiggehend abgeschottet wurde.
Als die Bedeutung des Salzes nachließ, begann der Tourismus das Salzkammergut zu entdecken. Um die Jahrhundertwende reiste die Wiener Salondame Karoline Pichler in das damals noch völlig unbekannte Ischl und machte die Gegend in der noblen Wiener Gesellschaft bekannt. Auch Reiseschriftsteller wurden auf das Salzkammergut aufmerksam. Obwohl die Anreise mehr als mühsam war - für die Fahrt von Wien nach Gmunden musste man vier Tage rechnen - und obwohl es immer noch einer besonderen Anmeldung beim Salzamt in Gmunden bedurfte und jeder Besucher streng kontrolliert wurde, folgten bald Literaten und Maler, die kaiserliche Familie und der Adel.
Zentrum des beginnenden touristischen Booms war Ischl. Seit 1827 der bis dahin kinderlose Neffe des Kaisers, Franz Karl, mit seiner Gattin Sophie die Ischler Sole- und Dampfbäder besucht hatte und sich bald darauf für das Ehepaar mit den "Salzprinzen" Franz Joseph, dem späteren Kaiser, Ferdinand Maximilian und Karl Ludwig reicher Kindersegen einstellte, stieg die Zahl der Kurgäste rasant an und Ischl eroberte auf der Liste der meistbesuchten Bäder der Monarchie mit 24.000 Kurgästen hinter Baden bei Wien den zweiten Platz.
Vom Aufstieg Ischls als Kur- und Badeort profitierte das gesamte Salzkammergut. Wer als Mitglied der Wiener Gesellschaft etwas auf sich hielt, verließ im Sommer die Stadt, fuhr zur "Sommerfrische" aufs Land, mietete eine "Residenz" für den gesamten Haushalt oder erbaute sich entlang der Seeufer seine eigene Villa.
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Der Tourismus entwickelte sich im Laufe des 19. Jahrhunderts zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig, der zusehens auch die Sozialstrukturen des Salzkammergutes veränderte: Hotels und Gasthäuser schossen wie die Pilze aus dem Boden, und mit ihnen entstanden neue Berufe und Geschäfte und eine neue bürgerliche Oberschicht. Voraussetzung für diesen Aufschwung war die Anbindung des Salzkammerguts an das entstehende Verkehrsnetz der Monarchie: seit 1839 Dampfschiffahrt auf dem Traunsee, 1832 - 1873 Ausbau der Reichsstraße ins innere Salzkammergut, 1877 Eröffnung der Rudolfsbahn von Attnang-Puchheim über Gmunden, Ischl und Aussee nach Stainach-Irdning.
Vom Aufschwung des Fremdenverkehrs profitierte auch Traunkirchen. Der landschaftliche Reiz der weit in den See vorspringenden Halbinsel mit dem Kalkfelsen des Johannesberges und dem ehemaligen Kloster sowie das sich nach Norden öffnende Seeufer veranlassten zahlreiche Adelige und Großbürger, bestehende Objekte als Sommerwohnsitze anzukaufen bzw. eigene Villen zu errichten. 1843 erwarb Maximilian Clodi, Hof- und Gerichtsadvokat in Linz, den ehemaligen Meier- bzw. Wimhof, 1848 der Landrat Joseph von Spaun das Hofrichterhaus samt Nikolauskapelle, ab 1854 entstand die von Theophil Hansen geplante Villa der georgischen Fürstentochter Sophie Pantschoulidze und 1866 ließen sich mit Erzherzog Karl Salvator und seiner Familie in Buchberg sogar Angehörige des regierenden Hauses Habsburg nieder. Diese Sommersitze wurden Treffpunkte nicht nur der "Hohen Herrschaften", sondern auch von Malern, Musikern und Dichtern.
Die 1861 für Alfred Graf von Harrach errichtete und 1931 nach Hochwasserschäden abgetragene Seevilla.
Die heutige Harrachvilla ist ein dem Original sehr feinfühlig nachempfundener Neubau.