Fest für die Archäologie 2019

"7000 Jahre Salz"

Seit der Jungsteinzeit wird im Salzkammergut Salz abgebaut. Im Hallstätter Bergwerk wurde infolge außergewöhnlicher Erhaltungsbedingungen alles perfekt konserviert, was die Bergleute vor Jahrtausenden zurückgelassen haben: Arbeitsgeräte aus Holz, Bast, Fell und Leder, Textilien, Speisereste und Exkremente. Um aus diesen Betriebsabfällen - und aus dem reichen Gräberfeld im Hochtal - die Lebenswelt der Bergleute rekonstruieren zu können, bedarf es einer "anderen" Archäologie mit neuen wissenschaftlichen Methoden und digitalen Vermittlungstechniken, die die einmalige Geschichte dieser ältesten Kultur- und Industrielandschaft der Welt sichtbar machen können.

Beim Fest für die Archäologie am 15. November im Klostersaal Traunkirchen präsentierte Mag. Hans Reschreiter vom Naturhistorischen Museum in Wien die neuesten Forschungsergebnisse aus Hallstatt und seinem Umfeld und gab spannende Einblicke in Produktion und Verteilung des Salzes.  Anteil am "Salzboom" der Bronze- und Eisenzeit und damit am Reichtum des Bergbauzentrums hatten auch die Gesellschaften im näheren und weiteren Umfeld Hallstatts. Insbesondere Traunkirchen spielte als Handelszentrum und vorgeschobene Kontrollstation bei der Versorgung der Bergleute mit Nahrungs- und Betriebsmittel eine wichtige Rolle.

  

Für die musikalische Umrahmung des Festes, das heuer wieder in Zusammenarbeit von ARCHEKULT mit der Internationalen Akademie Traunkirchen durchgeführt wurde, sorgte Jona Pesendorfer mit seiner Harfe; den Abschluss bildete ein gemütlicher Ausklang bei Wein, Bier und Ritschert. 


Hauptversammlung des Vereins am 10.10.2019

Obmann Manfred Schindlbauer begrüßte alle Mitglieder, die sich zur Generalversammlung des Vereins eingefunden hatten.

Rückblick auf die Vereinstätigkeit seit der letzten Versammlung:

2017:

·         Lesung am Schiff mit Rene Freund – Keiner weiß, wie spät es ist

·         Sommerkino – 3 Filme zum Thema „Mahlzeit“

·         Tag des Denkmals: Führungen im Kloster und im archäologischen Schauraum, ca. 600 Besucher!

·         Vereinsausflug nach Nussdorf ob der Traisen und Asparn/Zaya

·         Fest für die Archäologie: Vortrag von Fr. Dr. Kowarik: Mensch, Salz, Landschaft

2018:

·         Sommerkino

·         Veranstaltung für Kinder im Rahmen der Aktion Ferien(S)pass – Knochenkrimi mit Fr. Dr. Weberstorfer

·         Vereinsausflug zur Landesausstellung OÖ 2018 „Die Rückkehr der Legion“ an den Standorten Passau, Oberranna, Schlögen und Enns.

·         Fest für die Archäologie: Vortrag von Dr. Stefan Traxler: Römisches Erbe in OÖ

2019:

·         Vortrag von Dr. Manfried Rauchensteiner: Ein Kaiser zu viel – Österreich 1919

·         Sommerkino

·         Ferien(S)pass mit Fr. Dr. Weberstorfer „Krimi-Detektiv“

·         Vereinsausflug Keltenmuseum Hallein

 

·         Fest für die Archäologie: Aktuelle Forschungen in Hallstatt

Bericht über das Museumsprojekt:

Obmann Manfred Schindlbauer informierte die Anwesenden über den aktuellen Stand des Museumsprojekts. Der komplette Text findet sich in der Rubrik "Projekt Museum"!

Ausblick auf künftige Vereinstätigkeiten:

Neben der Arbeit am Museumsprojekt wird der Verein auch in Zukunft auf anderen Gebieten tätig sein:

·         Mitarbeit am Klosterjubiläum 2020: Falls eine Ausstellung zu Kloster- und Ortsgeschichte zustande kommt, werden wir die Expertise zur Gestaltung des archäologischen Teils zur Verfügung stellen.

·         Erweiterung des Archäologischen Wanderwegs: Gestaltung von Schautafeln, Informationsmaterial

·         Erforschung des mittelalterlichen Bergbaus auf der Hochsteinalm und Windlegern und Präsentation der Ergebnisse vor Ort mit Schautafeln.

·         Förderung des Bewusstseins für die Bedeutung unseres kulturellen Erbes, Berücksichtigung bei der Flächenwidmung und Bauprojekten

·         Mitarbeit an geophysikalischen Prospektionen im Ortsgebiet zur Identifikation archäologisch interessanter Zonen.

 

·         Ausbau des Internetauftritts zur Schaffung einer Diskussionsplattform für die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Ortsgeschichte.

Neuwahl des Vorstands:

Wie im Vereinsgesetz vorgesehen, wird in der Generalversammlung der Vorstand gewählt. Der Wahlvorschlag wurde per Post ausgesandt und liegt bei der Versammlung auf. Die Wahl wird von GR Alois Siegesleitner überwacht.

Vorstand:

Vorsitzender: Mag. Manfred Schindlbauer

Stellvertreter: Univ. Prof. Dr. Georg Spaun

Schriftführer: Dr. Bernhard Bichler

Kassier: Mag. Hans Pichler

Beirat:

Dr. Elisabeth Rumpf

Mag. Iris Wolf

Mag. Reinhard Hofbauer

Ingemar Hurt

Helmut Erhardt

Norbert Leutner

 

Die Wahl erfolgte einstimmig durch Zustimmung der Anwesenden.

Bericht des Kassiers:

 

Hans Pichler berichtet über die Bilanz und den Vermögensstand des Vereins. Derzeit beträgt das Vermögen ca. 28.000 €. Der Großteil ist als Beitrag für das Museumsprojekt zweckgebunden. Details können bei Interesse auf Anfrage eingesehen werden. Die Finanzgebarung wurde von Manfred Mayer geprüft und für korrekt befunden, er empfiehlt die Entlastung des Kassiers und des Vorstands, dies erfolgt wiederum durch Abstimmung.


Vereinsausflug Keltenmuseum Hallein

Am 28.9.2019 unternahmen wir einen eintägigen Ausflug nach Hallein. Auf dem Programm stand ein Besuch des Keltenmuseums, in dem derzeit noch die Ausstellung "Keltenwelten" zu besichtigen ist. Der Schwerpunkt lag auf den Verbindungen und Gemeinsamkeiten eines überregionalen Kulturkreises, wobei vor allem die Fundorte in Deutschland präsentiert wurden.


Sommerkino

Wir danken allen Besuchern unserer Sommerkinoveranstaltungen herzlich für ihr Kommen!

Gezeigt wurden: "Die Wunderübung" mit Erwin Steinhauer, "Wilde Maus" von und mit Josef Hader und die französiche Komödie "Mein ziemlich kleiner Freund". Es waren drei Abende mit guter Musik und guter Stimmung bei Speis und Drank. Der Andrang beim letzten Termin hat uns direkt überrascht und fast überfordert. Leider zeigte dabei auch die Abspielanlage, die uns seit Jahren gute Dienste geleistet hat, erste Schwächen und wird wohl im nächsten Jahr einer neuen Platz machen müssen...

Herzlichen Dank an alle Helfer und Musiker -Johanna de Hoop, Inga Lynch und Tante Emmas Nichten!


Ein Kaiser zu viel - Deutschösterreich 2018 - 2019

Vortrag Manfried Rauchensteiner, 20.3.2019

Im November 1918 verzichtete der letzte Kaiser Österreich-Ungarns, Karl I., auf "jeden Anteil an den Regierungsgeschäften". In den nächsten Monaten wurde er immer mehr zur Verlegenheit: In Wien hatte seine Weigerung abzudanken und ins Exil zu gehen zu einer weiteren Verschärfung der Lage beigetragen - Staatskanzler Renner drohte unverhohlen, ihn zu internieren - und auch die Siegermächte des I. Weltkrieges wussten nicht so recht, wie man mit ihm verfahren sollte. 

Schließlich entschloss sich der Ex-Kaiser doch zur Emigration und wurde am 24. März 1919 mit seiner Familie in einem Sonderzug in die Schweiz gebracht. Noch vor Überquerung der Landesgrenze nahm er seinen Verzicht des Vorjahres zurück mit der Begründung, es wäre, wem auch immer, nicht gegeben einen Kaiser "von Gottes Gnaden" abzusetzen. Die Republik antwortete auf diesen Eklat mit der bedingungslosen Landesverweisung des "ehemaligen Trägers der Krone" und der Ausweisung aller Angehörigen der Familie Habsburg-Lothringen, die sich nicht ausdrücklich zur österreichischen Verfassung bekannten.

Prof. Manfried Rauchensteiner, Historiker, Professor für Österreichische Geschichte an der Universität Wien, ehemaliger Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums und Autor zahlreicher Bücher erzählte in seinem Vortrag die spannende und dramatische Geschichte der Entstehung der Republik Österreich in den Jahren 1918/1919. Von ihm stammt das Standardwerk "Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie 1914 - 1918", zuletzt erschien sein Band "Unter Beobachtung. Österreich seit 1918", in dem er abwechslungsreich und unterhaltsam einen Überblick über die Geschichte der letzten 100 Jahre gibt.